Mit Zeit und Selbstmanagement dein Leben gestalten- Alter Hut oder absolut hip?

Inhaltsverzeichnis

    Stell dir einmal vor…ein Mensch liegt auf dem Sterbebett und lässt sein Leben Revue passieren: Erinnerungen an Sommerferien in der Kindheit, wilde Zeiten in der Jugend, die erlebten Abenteuer mit der Familie und tiefsinnige Gespräche mit Fremden und Freunden. Ein Leben, das erfüllt und reich war an Freude und auch Schmerz, ganz viel Liebe und Genuss... Keine Sekunde bereut. Das Leben bis zum letzten Atemzug ausgekostet… Ohne Zeit und Selbstmanagement undenkbar.

    Wie viel Lebenssaft ist gerade in deinem Leben?

    Zwei Personen sitzen auf dickem Eis. Polarlichter sind über ihnen.

    Die Realität für viele von uns: Wir sind Getriebene im Alltag zwischen To-do-Listen und dem nächsten Termin. Dabei hatten wir doch einmal so viele Träume.

    Der meistgesagte Satz, den ich in Gesprächen höre, ist: “Ich habe keine Zeit".

    Ich weiß, Zeit und Selbstmanagement klingt nicht besonders sexy.  Doch spür mal in dich rein: Ein Mensch, der organisiert ist, souverän mit seiner Zeit jongliert, sich seine Träume erfüllt, wirkt doch anziehend, oder nicht? 

    Was Zeit und Selbstmanagement ist und wieso es möglicherweise doch kein alter Hut ist, erfährst du in meinem Artikel. PLUS BONUS: welche Stolperfallen es gibt und wie du sie umgehen kannst.  

    Was ist Zeit?

    Zeit ist nichts Greifbares. Das kennst du sicher aus eigener Erfahrung. Mal vergeht sie rasend wie ein Porsche auf der freien A71 mit Tempo 200 und dann kriecht sie langsam wie eine Schnecke. 

    Der Zeitbegriff, wie wir ihn heute haben, wurde erst 1748 von  Benjamin Franklin geprägt.

    Er sagte in einem Ratgeber für junge Kaufleute: "Zeit ist Geld". Damit wurde der Grundstein gelegt, in der Arbeitswelt alles produktiver zu gestalten. Davor haben wir eher im Rhythmus der Natur gelebt und uns an diesen Zeiten orientiert. 

    eine Frau sitzt am Schreibtisch und liegt halb auf einem großen Stapel Papier, neben ihr ein großer Wecker. Ihre Brille ist verrutscht

    Wir alle haben 24 Stunden/Tag und 168 Stunden pro Woche.

    In einem durchschnittlichen Leben entspricht das circa 4000 Wochen Lebenszeit. 

    Klingt erstmal ganz ordentlich. 

    Das Problem daran ist: Verbringst du deine Zeit mit etwas, was dich nicht erfüllt, dann ist sie weg. Unwiederbringlich.

    Deshalb stimmt für mich ganz persönlich der Satz von Franklin nur bedingt. Zeit ist für mich wertvoller als Geld. Denn Geld kann man neu verdienen oder erschaffen oder wie auch immer du an Geld kommst. 

    Genau genommen ist die einzige Zeit, die wir haben der jetzige Moment. Die Vergangenheit ist nicht mehr zu ändern und die Zukunft ist ungewiss.

    Woher kommt meine Zeitnot?

    Das Gefühl, keine Zeit zu haben, entsteht immer dann, wenn du mit deinem Körper im Hier und Jetzt bist und mit deinen Gedanken in der Vergangenheit oder in der Zukunft. 

    Beobachte dich mal selbst, wenn du wieder in einer Situation mit gefühlter Zeitnot steckst. Ein Beispiel von mir: Ich bin gedanklich oft in der Zukunft. Ich spiele mit meinem Kind und bin gedanklich bei einem Arbeitstermin. Ich denke, ich will ihn noch vorbereiten und kann es jetzt nicht tun, weil ich mit meinem Kind beschäftigt bin. Das Gefühl, was dabei in mir entsteht, ist eine innere Zerrissenheit zwischen Familie und Beruf und zu wenig Zeit für alles, was ich noch tun will. Wenn ich mich ganz und gar auf das Spiel einlasse mit dem Gedanken, ich habe mir für die Vorbereitung des Termins für morgen Zeit eingeplant, dann genieße ich den Moment und fühle genug Zeit zu haben. Kannst du das auch bei dir beobachten?

    Das funktioniert mit einer Planung, die du auf dich abgestimmt hast.

    Wie hängt Zeit mit Selbstmanagement zusammen?

    Laut Wikipedia bezeichnet  “Selbstmanagement die Kompetenz, die eigene persönliche und berufliche Entwicklung weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen zu gestalten. Dazu gehören Teilkompetenzen wie zum Beispiel selbständige Motivation, Zielsetzung, Planung, Zeitmanagement, Organisation, Lernfähigkeit und Erfolgs­kontrolle durch Feedback.” 

    Damit sind schon drei wichtige Punkte genannt. Die Persönlichkeitsentwicklung, das aktive Gestalten und die Freiheit von äußeren Einflüssen

    Schauen wir uns zuerst die aktive Gestaltung an

    Es gibt zwei grobe Reaktionsmuster bei Menschen. Die, die REAKTIV auf alles warten, was das Leben ihnen bietet, an Glück und Schicksal glauben und sich oft als Opfer ihrer Umstände sehen. Und es gibt PROAKTIVE Menschen, die einfach mal machen und schauen, was passiert. Dabei viele Fehler machen, aber daraus lernen. 

    Mischtypen können sowohl Ziele verfolgen, als auch schauen, was die Folgen ihres Handelns sind. Die Proaktiven und die Mischtypen sind eher Gestalter ihres Lebens. 

    Ich schätze dich so ein, dass du eher PROAKTIV oder ein Mischtyp bist, denn sonst würdest du nicht nach solchen Artikeln wie diesen suchen. 

    Mache dir deshalb bewusst: Planst du deine Zeit nicht, werden sie andere für dich verplanen. Dann steigst du in einen Reaktions-Modus. Also sei proaktiv und plane deine Zeit.

    Deine Zeitplanung wirkt sich auf alle Bereiche deines Lebens aus. Zeitmanagement ist also die aktive Gestaltung deines Lebens.

    Zeitmanagement und das Entwickeln deiner Persönlichkeit sind zwei Elemente des Selbstmanagement.

    Und die Persönlichkeit hat einen enormen Einfluss auf deine Zeitnutzung. 

    Je mehr blinde Flecken in der persönlichen Entwicklung bestehen, desto schlechter ist die Zeitnutzung.

    Mann mit Augenbinde sitzt vor der Tastatur

    Ein Beispiel: Du hast dich noch nicht mit deinen Werten befasst. Du willst etwas an deinem Leben ändern, weißt aber nicht so genau wie. Um dich zu inspirieren, schaust du bei Social Media, was andere so tun. Du verlierst dich im unendlichen Feed-Scrolling und ehe du dich versiehst, sind 4 Stunden pro Tag vergangen. Trifft dich nicht? Check mal deine Bildschirmzeit am Handy ;-) 

    Die Zeitnutzung wiederum wirkt sich auf die Qualität unseres Lebens aus. Je sinnvoller wir sie nutzen, umso stimmiger fühlt sich unser Leben an. Am Beispiel von Social Media: du fühlst dich unzulänglich statt inspiriert, deine Kreativität geht dadurch verloren und eine Änderung an deinem Leben rückt auch nicht näher.

    Kennst du deine Werte, lässt du dich nicht von Social Media beeinflussen und kannst es achtsamer für dich nutzen. Damit gewinnst du Zeit für die Dinge, die dein Leben verändern. 

    Doch warum fällt uns in Stresssituationen die Umsetzung so schwer, obwohl wir es besser wissen?

    Wenn du gerade dabei bist, deine persönliche Entwicklung im Sinne deiner Zeit voranzutreiben, dann hast du einen großen Gegner: deine Gewohnheiten

    Du hast deine Art, mit deiner Zeit umzugehen, schon lange gelebt. Damit sind große breite Gewohnheitsautobahnen in deinem Gehirn entstanden. Dein neues Verhalten, anders mit der Zeitnutzung umzugehen, ist dagegen aktuell noch ein Trampelpfad in deinem Gehirn. 

    Kommt nun eine Stresssituation, will dich dein Gehirn schützen und schickt dich direkt auf die große, breite Autobahn. Deinen Trampelpfad erwischst du bei Stress mit Tempo 200 nicht. 

    Deshalb fällt es uns in Stresssituationen so schwer, ein neues Verhalten generell umzusetzen. Dafür gibt es Möglichkeiten, sich nicht zu verzetteln. Welche, erläutere ich im übernächsten Absatz.

    Wie kannst  du nun  erste Schritte gehen, um an deinem Zeit und Selbstmanagement konkret etwas zu verbessern? 

    • Zuerst gilt es, deine Aufmerksamkeit zu schützen. Denn dies ist in der heutigen Zeit die Währung, mit der du an Meta und Co bezahlst, während die Plattform kostenfrei ist. Du erinnerst dich an den Aspekt, sein Leben frei von äußeren Einflüssen zu gestalten? Das wäre ein Schritt dahin.

    • Das zweite ist, deine Werte zu finden. Werte sind aus meiner Sicht die Grundlage noch vor deinen Ziele. Sie sind die Handlungsmaxime, nach denen du deine Ziele ausrichtest. Dein Kompass im Ozean des Lebens. 

    • Drittens solltest du deine Zeit aktiv planen. Am besten schriftlich. Für den Anfang kann diese Planung etwas strikter sein. Wenn du deine Gewohnheiten gefestigt hast, kannst du diese wieder etwas lockern.

    Was hilft mir, mich nicht zu verzetteln?

    Zeit und Selbstmanagement welches ich auf mich angepasst habe. ;-)

    Zum Beispiel etabliere ich Routinen, die dafür sorgen, dass ich bei kleinen Dingen nicht ständig Entscheidungen treffen muss. Denn wenn unser Energielevel über den Tag sinkt, können wir nicht mehr so gut Entscheidungen treffen und je mehr Entscheidungen wir am Tag treffen müssen, umso weniger Energie haben wir am Ende noch übrig. Dazu werde ich nochmal einen gesonderten Artikel schreiben.

    Ein Beispiel: Ich nehme mir jeden Morgen 10 Minuten Zeit für meine fünf Tibeter Übungen. Damit ich diese Routine auch durchziehe, kopple ich sie mit einer schon vorhandenen Routine-dem Zähneputzen. Dadurch gehe ich sicher, dass ich sie jeden morgen mache und muss nicht mehr darüber nachdenken, ob ich es jetzt oder später tun sollte. 

    Und mir hilft dabei ein Rahmen, der meine Werte enthält und an dem ich meine Wochenplanung orientieren kann. Mein Wert der der oben genannten Routine zu Grund liegt, ist Gesundheit.

    Übrigens arbeite ich gerade im Hintergrund an einem Audiokurs mit begleitendem Workbook. Wenn dich das interessiert, kommentiere gern unter dem Beitrag.

    Fazit

    1. Zeit und Selbstmanagement klingen zwar nicht sexy, aber sie sind zwei essentielle Dinge, wenn du deine Lebenszeit erfüllt und zufrieden erleben willst. Der Lebenssaft sozusagen. Dabei ist Zeitmanagement ein Teil des Selbstmanagement. Und Selbstmanagement meint die aktive Gestaltung des eigenen Lebens. Also aus meiner Bewertung überhaupt kein Alter Hut, sondern aktueller denn je. Vor allem vor dem Hintergrund der unzähligen Möglichkeiten. Hier geht es tatsächlich darum, sich auch zu ent-scheiden.

    2. Jeder von uns hat immer wieder ein Thema mit seiner Zeitnutzung, vor allem in Stresssituationen.

    3. Routinen und ein Rahmen, der sich an deinen Werten orientiert, hilft dir dich nicht zu verzetteln. 

    Wenn du noch mehr darüber erfahren willst, kannst du meinen Newsletter abonnieren. Da erfährst du als erstes, wenn ich neue Artikel zu dem Thema geschrieben habe und auch noch spannende Dinge mehr. Hier kannst du dich für den Newsletter anmelden

    Zurück
    Zurück

    Woran es bei Zielsetzung nach der SMART-Methode oft scheitert:  ein Praxisbeispiel

    Weiter
    Weiter

    Was bringt dir das Persolog Zeitmanagement-Modell?