Woran es bei Zielsetzung nach der SMART-Methode oft scheitert:  ein Praxisbeispiel

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    Du hast bestimmt schon von der Zielsetzung mit der SMART-Methode gehört. Sie wird in Zusammenhang mit Zeitmanagement immer herangezogen. 

    Doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich damit nicht immer weiter komme. Im folgenden Artikel teile ich meine Erkenntnisse, woran das liegen könnte.

    Warum solltest du überhaupt Ziele setzen?

    Stell dir einmal vor: Du steigst in ein Taxi und sagst dem Taxifahrer: “Fahren Sie mich, egal wohin, ich will nur nicht nach Billingshausen.”

    Was meinst du, wohin wird dich der Taxifahrer bringen? Wird er überhaupt losfahren? Wenn du nur weißt, was du nicht willst, statt was du willst, woher sollen es andere wissen?

    Je klarer du weißt, wohin du willst, umso eher kommst du an. 

    Ich denke, da bist du ganz bei mir, oder?

    Deshalb ist es sinnvoll für Menschen, die ihr Leben aktiv gestalten wollen, in weiten Teilen ihres Lebens Ziele zu haben. 

    Meiner Erfahrung nach ist es typabhängig, wie konkret diese sein müssen. Und es gibt Phasen im Leben, da will man ohne konkretes Ziel durch die Zeit ziehen. Das ist ok-es braucht manchmal einen Raum, in dem man sich neu finden kann.

    Wie funktioniert Ziele setzen mit der Smart-Methode?

    Smart ist ein Akronym und bezieht sich auf das englische “klug”.

    Es steht für 

    • spezifisch

    • messbar

    • attraktiv

    • realistisch

    • terminiert

    Damit kann man ein Ergebnisziel sehr gut konkretisieren. Denn oft neigen wir dazu, statt konkreten Zielen unkonkrete Wünsche zu formulieren.

    Ein Beispiel:

    “Ich will im neuen Jahr gesundheitsbewusster leben.”

    Na, entsteht schon ein Bild in deinem Kopf, was das heißt oder wie genau du das Ziel erreichst?

    Bei mir auch nicht! Dies ist also eher ein vager Wunsch. 

    Nach smart könnte es so konkreter klingen:

    “Ich will im ersten Quartal jeden Tag 30 Minuten spazieren gehen und keine Süßigkeiten und Kuchen essen. Danach lege ich fest, welche neue Gewohnheit ich noch einbauen werde.” 

    Hier entsteht schon ein sehr klares Bild, was zu tun ist.

    Und doch scheitern viele an der Umsetzung eines solchen Ziels. Obwohl es doch total smart formuliert wurde. 

    Was fehlt der smarten Zielsetzung?

    Das klare Bild ist da. Die meisten von uns denken in Bildern.  Also ist das ein guter Grundstein.

    Was hier noch fehlt, ist, dass du es in der Gegenwart formulierst. Statt: “Ich will…”

    "Ich gehe im ersten Quartal jeden Tag 30 Minuten spazieren und esse keine Süßigkeiten und Kuchen…" 

    Damit klingt es verbindlicher, weil du es in Gedanken schon direkt tust und es nicht in der Zukunft liegt. 

    Der zweite Grund:

    Möglicherweise klingt es zwar smart, aber nicht so sexy und attraktiv, um so richtig Feuer und Flamme dafür zu sein.

    Es fühlt sich an, als würdest du dein Ziel stupide wie eine To-Do-Liste abarbeiten. Das verursacht negative Gefühle in uns. Etwas umzusetzen, was Unwohlsein bereitet, kann man zwar mit viel Disziplin und Willenskraft schaffen, aber die meisten lassen es ganz schnell bleiben.

    Deshalb brechen 38% der Menschen ihre Neujahrsvorsätze zwischen 2-28 Tagen. 

    Irgendwas in deinem Inneren hält dich also unbewusst davon ab, das Ziel zu erreichen. Was könnte das sein?

    Die Grenzen deines Ziels

    Es fehlen dir Ressourcen

    • Du hast kein geeignetes Schuhwerk für einen strammen Spaziergang.

    • Du hast ganz viele Süßigkeiten zu Hause, die du ungern wegwerfen willst. Geldverschwendung steht deinen Werten entgegen.

    • Du hast in deinem aktuellen Zeitplan gar kein Zeitfenster für die tgl. 30 Minuten frei

      Es fehlt dir die intrinsische Motivation

    • Du hast mal gelesen, dass das eh keinen Unterschied macht, ob du tgl. läufst oder nicht?

    • Du hast das mit der Gesundheit nur gewählt, weil “man das so macht”?

    • Gerade hast du gar keine Probleme, also warum überhaupt so einen Aufwand betreiben?

    Stell dir also die Frage: Was genau in deinem Inneren treibt dich an, das Ziel zu erreichen? Warum willst du es? Finde das Ziel dahinter.

    Du hast einen unbewussten negativen Öko-Check

    Ein Öko-Check heißt, wir prüfen, ob etwas in dir oder deinem Umfeld gegen die Zielerreichung spricht. Zum Beispiel: 

    • Wenn du dir jetzt dafür Zeit nimmst, dann müsstest du pünktlich Feierabend machen (aus zeittechnischen Gründen). Du hast Angst, dass deine Arbeitsergebnisse darunter leiden und du damit deiner Karriere im Weg stehst. Weniger Arbeiten für ein Mehr an Gesundheit?  Den Preis bist du derzeit nicht bereit zu zahlen.

    • Süßigkeiten sind für dich eine Belohnung nach einem stressigen Arbeitstag. Dir fehlt die Alternative, womit du dich belohnen könntest.

    Wie kannst du deine Zielsetzung verbessern?

    Denke die Grenzen mit und überlege dir Gegenmaßnahmen.

    1. Was brauche ich, um das 30 Minuten Zeitfenster einzubauen? 

    2. Wer kann mich ggf. dabei unterstützen? 

    3. Welchen Preis kostet es, das Ziel zu erreichen? Bin ich bereit das zahlen? 

    4. Fühle dich in dein zukünftiges Ich-wie fühle ich mich anders, wenn ich mein Ziel erreicht habe? Was ändert sich dann für mich?

    5. Denke nicht in Ergebniszielen, sondern in Handlungszielen bei deiner Monatsplanung.

    Was bedeutet das?

    Ergebnisziele schrecken uns manchmal eher ab oder verursachen Stress.

    Solche Ergebnisziele können sein: 

    • 1000 neue Newsletter Abonnenten bis Jahresende

    • 30% mehr Umsatz als im Vorjahr bis zum 31.12.

    Handlungsziele sind kleinschrittiger:

    Was genau kannst du tun, um das zu erreichen?

    • pro Quartal ein neues Freebie erstellen und das mit Ads-Kampagnen bewerben

    • 2 neue Verkäufer einstellen und damit zwei neue Verkaufsgebiete erschließen

    Bei den Handlungszielen kommst du eher ins Handeln-was ja der Name schon sagt. Du siehst konkreter vor Augen, was du tun kannst. Diese kannst du bis auf den nächsten Schritt herunterbrechen. So kannst du dir ganz einfach deine Monats-und Wochenplanung gestalten.

    Fazit

    Wenn du SMART nutzt, bedenke, dass es ein Teilbaustein einer Zielsetzung ist.

    Überlege die Grenzen und die Ressourcen, die du hast.

    Je kleinschrittiger du Ziele setzt, desto eher kommst du ins Handeln. 

    Ich selbst nutze Ziele in meiner Jahres- und Monatsplanung. Immer wenn ich merke, dass ich hänge, prüfe ich nochmal die Punkte 1-5.

    Für mich sind extrem konkrete Ergebnisziele eher abschreckend. Ich leite mir lieber Handlungsziele ab und arbeite mit diesen weiter. 


    Wenn du mehr über deine Zielsetzung wissen willst, setze dich unverbindlich auf die Warteliste für mein Gruppenprogramm, welches im April startet.

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